Wie wird man Ingenieur/in der Textiltechnik?

Textilingenieure/innen sind hoch qualifi­zierte Experten/innen auf ihrem Gebiet. Sie optimieren die Prozesse und Abläufe in der Textil­her­stellung und über­wachen sowohl die Quali­tät der Roh­stoffe als auch der Produkte. Mit­hilfe ihres Fach­wissens erforschen sie neue Her­stellungs­ver­fahren und stellen sicher, dass Sicherheits- und Umwelt­bestimmungen ein­gehalten werden.

 

In der Modebranche zählen Textil­ingenieure/innen zu den gefrag­testen Berufs­gruppen. Der einzige Weg zu diesem Beruf führt über ein Studium des Textil­ingenieur­wesens. Wenn man viel Energie hat, motiviert ist und techni­sches Interesse mit­bringt, dann ist man bestens geeignet für das Studium sowie den späteren Beruf.

 

Die Tätigkeiten eines/ Textil­ingenieurs/in gehen weit über das ein­fache Bedienen von Maschinen hinaus. Sie über­nehmen die Über­wachung und Steuerung ver­schiedener Prozesse in der Textil­her­stellung. Zudem forschen sie an neuen Ver­fahren und Materia­lien, prüfen diese sowie die herge­stellten Produkte auf ihre Quali­täts­sicherung hin. Es wird also beson­derer Wert darauf gelegt, dass hohe Quali­täts­standards ein­gehalten werden.

 

Darüber hinaus haben Textil­ingenieure/innen auch Auf­gaben­bereiche, welche nicht unbedingt direkt mit dem Beruf assozi­iert werden würden – wie bei­spiels­weise Ver­marktung oder Design von Textilien. Auch die Ein­haltung von Sicher­heits- und Umwelt­richt­linien liegt im Ver­ant­wortungs­bereich dieser Ingenieure/innen.

 

Es ist ratsam für angehende textil­erzeugende Ingenieure/innen sich auf eine bestimmte Speziali­tät inner­halb ihres Fach­gebiets zu fokus­sieren, um sich von anderen abzu­heben. Bei­spiels­weise kann man Experte/in in der Textil­erzeugung, –veredelung, -gestaltung oder -chemie werden.

 

Um den Beruf des Textilingenieurs/in aus­üben zu können, muss mindestens ein Bachelor­abschluss im Bereich Textil­technik erfolg­reich absol­viert worden sein. Für Forschungs- und wissen­schaft­liche Tätig­keiten wird sogar ein Master- oder Promotions­abschluss voraus­gesetzt – da es sich hier­bei um einen anspruchs­vollen Job mit großer Ver­ant­wortung handelt.

 

Da die Tätigkeit als Textilingenieur/in oft inter­national ausge­richtet ist, sind Englisch­kennt­nisse sowie die Fähig­keit zur Kommuni­kation auf Dienst­reisen ins Aus­land not­wendig.

 

Im Studium der Textil- und Bekleidungs­technik erlangt man Kennt­nisse über alle Hinter­gründe der maschi­nellen Produk­tion von Texti­lien und Kleidungs­stücken. Das Studium ver­eint ingenieur­wissen­schaft­liche und betriebs­wirt­schaft­liche Inhalte mit Fächern wie Schnitt­konstruk­tion, Werk­stoff­kunde, Quali­täts­sicherung und Projekt­manage­ment. Der­zeit gibt es nur wenige Hoch­schulen, an denen man das Fach "Textil- und Bekleidungs­technik" studieren kann.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Textiltechnik?

 

Der Bachelorstudiengang in Textil- und Bekleidungs­technik hat eine Dauer von sechs bis sieben Semestern. Nach erfolg­reicher Absolvie­rung dieses Studien­gangs erhalten die Studieren­den ent­weder den akade­mischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) oder den des Bachelor of Engineering (B.Eng.).

 

Für alle, die sich noch weiter speziali­sieren möchten, gibt es den Master-Studien­gang in Textil- und Bekleidungs­technik. Dieser dauert etwa drei bis vier Semester und wird in Voll­zeit absol­viert. Im Anschluss an diesen Master­studien­gang können die Absol­venten/innen entweder den Titel Master of Science (M.Sc.) oder Master of Education (M.Ed.) erlangen.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Textiltechnik?

 

Für ein Studium der Textil- und Bekleidungs­technik ist die Hoch­schul­reife Voraus­setzung. Je nach Hoch­schule benötigt man das Abitur, die fach­gebundene Hoch­schul­reife oder die Fach­hoch­schul­reife. Einige Hoch­schulen lassen auch mit einer ein­schlägigen Berufs­aus­bildung und zusätz­licher Berufs­erfahrung zum Studium zu. Es wird von den meisten Hoch­schulen erwartet, dass man vor Studien­beginn ein Vor­praktikum absol­viert hat. Darüber hinaus werden Kreativi­tät, gestalte­risches Talent, technisches Ver­ständ­nis sowie natur­wissen­schaft­liches Interesse und ein Gespür für wirt­schaft­liche Zusammen­hänge als persön­liche Voraus­setzungen angesehen.

 

Die meisten Textil- und Bekleidungs­technik-Studien­gänge sowie ver­wandte Studien­fächer sind zulassungs­frei, es gibt jedoch einige Aus­nahmen, mit einem Numerus Clausus (NC) als Zulassungs­beschrän­kung. Aller­dings liegen diese NC-Werte über­wiegend im Bereich zwischen zwei und drei, sodass selbst mit einem mittel­mäßigen Abi­schnitt gute Chancen auf einen Studien­platz bestehen.

 

Für ein Master­studium in diesem Bereich gelten formale Voraus­setzungen wie ein abge­schlossenes Bachelor­studium ent­weder in Textil- und Bekleidungs­technik oder in einem ver­wandten Bereich. Zusätz­lich werden auch persön­liche Fähig­keiten wie das Gespür für wirt­schaft­liche Zusammen­hänge, natur­wissen­schaft­liches Interesse und techni­sches Ver­ständ­nis voraus­gesetzt.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Textiltechnik?

 

Das Fachgebiet der Textil- und Bekleidungs­technik umfasst Inhalte aus den Bereichen Natur­wissen­schaften, Techno­logie und Wirt­schafts­wissen­schaften. Zu Beginn des Studiums belegt man Grund­lagen­kurse wie organi­sche Chemie, technisches Zeichnen und Betriebs­wirt­schaft für Ingenieure/innen bzw. Technische BWL. Welche Kurse genau auf die Studie­rende zukommen, ist von der Hoch­schule abhängig. Darüber hinaus unter­scheiden sich die Hoch­schulen auch in Bezug auf die mög­lichen Schwer­punkte, die man später im Studium wählen kann.

 

Im eigenständigen Studiengang Textil- und Bekleidungs­technik hat man die Möglich­keit, sich ent­weder für Textil­technik oder Bekleidungs­technik zu ent­scheiden. In beiden Studien­richtun­gen beschäftigt man sich dann mit den ent­sprechen­den Techno­logien sowie dem Manage­ment dieser Bereiche. Auch in ver­wandten Studien­gängen besteht die Möglich­keit zur Speziali­sierung, zum Bei­spiel in Richtung chemischer Ver­fahrens­technik.

 

Bevor man sich an einer Hoch­schule bewirbt, sollte man sorg­fältig die Inhalte der ver­schie­denen Studien­gänge ver­gleichen und eine Hoch­schule wählen, deren Angebot den Berufs­wünschen ent­spricht.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in für Textiltechnik weiter?

 

Die Berufsmöglichkeiten für Textil- und Bekleidungs­ingenieure/innen sind äußerst viel­fältig. Es beschränkt sich nicht nur auf die Mode- und Textil­industrie, sondern bietet auch zahl­reiche Chancen in anderen Indus­trien, welche Texti­lien weiter­ver­arbeiten. So könnten bei­spiels­weise bei Möbel- oder Auto­her­stellern Arbeits­plätze gefunden werden. Durch das Studium qualifi­ziert man sich für leitende Positionen in der Produk­tion sowie Ent­wicklung, wie zum Bei­spiel als Quali­täts- oder Produkt­manager/in. Somit besteht die Möglich­keit in der Forschung und Ent­wicklung von Texti­lien, Fasern oder Garnen zu arbeiten oder für Zulieferer/innen tätig zu sein, welche bei­spiels­weise Sitz­bezüge für Autos herstellen.

 

Ein Abschluss in Textil- und Bekleidungs­technik eröffnet gute beruf­liche Perspek­tiven. Je nach gewähltem Schwer­punkt während des Studiums kann man ent­weder im Manage­ment-Bereich oder eher an techni­schen Auf­gaben arbeiten. Als Manager/in besteht die Möglich­keit im Produkt- oder Quali­täts­manage­ment, Marke­ting, Ver­trieb, Ver­kauf oder Ein­kauf von textilen Unter­nehmen tätig zu sein. Als Techniker/in hingegen findet man eher Arbeit in der Labor­technik, als Produk­tions­mechaniker/in, in der Maschinen- und Anlagen­führung sowie der Forschung und Ent­wicklung.