Wie wird man Ingenieur/in der Physik?
Physikingenieure/innen spielen eine vermittelnde Rolle zwischen der physikalischen Forschung und der technischen Entwicklung. Sie sind sowohl für die Entwicklung von Mess- und Prüfverfahren als auch von physikalisch-technischen Geräten zuständig. Bei der Konstruktion und Produktion berechnen sie beispielsweise Licht- und elektrische Feldstärken, Kräfte, Temperaturen und Geschwindigkeiten, um sicherzustellen, dass diese den Anforderungen entsprechen. Ihr Ziel ist es, Produkte funktionaler zu gestalten oder leistungsfähigere Fertigungsmethoden zu entwickeln. Um technische Systeme zu simulieren, nutzen sie mathematische Modelle. Im Rahmen von Entwicklungsprojekten führen sie physikalische Experimente durch, werten Versuchsreihen aus und erstellen detaillierte Dokumentationen über ihre Ergebnisse. Des Weiteren sind Physikingenieure/innen in die Überwachung, Prüfung sowie Wartung von Teilprodukten oder Großgeräten involviert. Darüber hinaus bieten sie Kundenberatungen an, schulen Anwender/innen im Umgang mit den Produkten und kümmern sich um deren Vertrieb.
Das Physikstudium wird vor allem an Universitäten angeboten aufgrund seines stark theoretischen Charakters. An Fachhochschulen findet man das Fach Physik meistens als Bestandteil praktischer Studiengänge wie Elektrotechnik oder Physikingenieurwesen wieder. Auch im Fernstudium oder dualen Studium kann man nur Teile des Faches Physik studieren. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, an einer privaten Universität Physik zu studieren.
Wie lange dauert das Studium als Ingenieur/in der Physik?
Der Bachelorabschluss, auch bekannt als Bachelor of Science (B.Sc.), kann in einem Zeitraum von sechs Semestern erreicht werden. Dabei haben Studierende die Möglichkeit, das Studium entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend zu absolvieren. Eine interessante Besonderheit ist, dass je nach Hochschule ein Praxissemester im Verlauf des Studiums vorgesehen sein kann. Darüber hinaus bieten manche Hochschulen auch die Option eines Auslandssemesters an.
Wenn es um den Masterabschluss geht, erhalten Absolventen/innen den Titel Master of Science (M.Sc.). Die Dauer dieses Studiengangs beträgt in der Regel vier Semester. Ähnlich wie beim Bachelorstudium können sowohl Vollzeit- als auch Fernstudienformen gewählt werden. Auch hier gibt es je nach Hochschule spezielle Besonderheiten, wie beispielsweise ein Praxisprojekt oder die Chance auf einen Auslandsaufenthalt.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Physik?
Das Bachelorstudium der Physik stellt hohe Anforderungen. Um erfolgreich zu sein, sind ausgezeichnete mathematische Kenntnisse erforderlich. Zudem ist ein Talent für abstraktes und analytisches Denken von Bedeutung. Es gibt eine besonders hohe Abbruchrate von 50 % bei den Studenten des Physik-Bachelorstudiums. Die Hauptgründe hierfür liegen in der starken Arbeitsbelastung und dem anspruchsvollen Niveau der Studieninhalte. Um den Bachelor in Physik erfolgreich zu bestehen, sollte man über Durchhaltevermögen verfügen.
Um ein Bachelorstudium in Physik aufnehmen zu können, benötigt man einen Schulabschluss mit Hochschulreife. An Universitäten wird das Abitur oder die Fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt, während an Fachhochschulen die Fachhochschulreife ausreichend ist. Darüber hinaus halten die Hochschulen auch Plätze für beruflich Qualifizierte ohne Abitur bereit. In diesem Fall kann man sich mit einem Meistertitel oder einer entsprechenden Berufsausbildung und Berufserfahrung um das Bachelorstudium in Physik bewerben.
Eine weitere Zugangsbeschränkung kann durch einen Numerus Clausus (NC) erfolgen, wobei eine bestimmte Abschlussnote erforderlich ist, um zur Aufnahme eines Bachelors in Physik zugelassen zu werden. Jedoch gibt es normalerweise ausreichend viele Studienplätze für alle Bewerber/innen im Bereich des Physikstudiums; daher kommt ein NC selten vor. Für das Masterstudium sind in der Regel ein erfolgreich abgeschlossenes Erststudium (Bachelor oder äquivalenter Abschluss) sowie je nach Hochschule eine Mindestnote des Erststudiums von 2,5 oder besser erforderlich.
In erster Linie ist es natürlich wichtig für das Physikstudium, dass man die formalen Zugangskriterien erfüllt. Nur so kann man von einer Universität oder Fachhochschule zum Studium zugelassen werden. Allerdings gibt es auch einige persönliche Eigenschaften, die im besten Fall mitgebracht werden sollten, um das Studium erfolgreich abschließen zu können. Im Bereich der Physik sind dies: gute mathematische Kenntnisse; Fähigkeit zur Abstraktion; räumliches Vorstellungsvermögen; logisches und analytisches Denken; Interesse an Naturwissenschaften; Freude am Experimentieren sowie Englischkenntnisse.
Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Physik?
Das Studium der Physik ist äußerst vielfältig und umfasst viele verschiedene Bereiche. Man wird Kenntnisse in Mathematik, experimenteller und theoretischer Physik, Quantenmechanik, Teilchenphysik oder Molekülphysik erwerben. Im Verlauf des Studiums begegnet man unter anderem folgende Themen: Experimentalphysik, Theoretische Physik, Mathematik, analytische Mechanik, Quantenmechanik, Elektrodynamik, Struktur der Materie sowie Festkörper- und Teilchen- bzw. Astrophysik. Die konkreten Lehrinhalte des Studiums können je nach Hochschule unterschiedlich sein. Jede Universität oder Fachhochschule hat ihre eigene Ausrichtung für das Studium gewählt. Wenn man Interesse an einem bestimmten Thema hat, sollte man vorab den Stundenplan der jeweiligen Hochschule auf deren Webseite überprüfen. Dort findet man detaillierte Informationen zu den Inhalten des Studiengangs.
Viele Hochschulen bieten ihren Studenten außerdem die Möglichkeit zur Spezialisierung durch Schwerpunkte im Laufe des Studiums an. So kann man zum Beispiel schon während des Bachelorstudiums einen Fokus auf Astrophysik legen. Andere Universitäten bieten Schwerpunkte wie Biophysik, Kern- und Teilchenphysik oder Festkörperphysik an. Neben dem Erwerb fachlicher Kompetenz und Expertenwissen spielt auch die praktische Anwendung eine große Rolle im Physikstudium. Deshalb verbringt man während des gesamten Studiums viel Zeit im Labor und führt Experimente und Untersuchungen durch. Das Studium der Physik ist somit eine Kombination aus Theorie und Praxis. Theoretische Annahmen werden experimentell überprüft und praktische Erfahrungen beeinflussen die theoretischen Konzepte.
Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Physik weiter?
Fortbildungen zur Anpassung helfen dabei, das berufliche Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen, z. B. in den Bereichen Physik, physikalische Messtechnik, Konstruktion, Verfahrenstechnik. Aufstiegsfortbildungen sind speziell für Hochschulabsolventen/innen konzipiert und bauen auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bieten die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen, z. B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering.
Bachelorabsolventen/innen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium verbessern, z. B. im Bereich des Physikingenieurwesens, der Physik oder der medizinischen Physik. Für eine wissenschaftliche Laufbahn an einer Hochschule ist in der Regel eine Promotion erforderlich; für die Berufung zum/r Hochschulprofessor/in wird normalerweise auch eine Habilitation benötigt. Eine Promotion erleichtert möglicherweise auch den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen in der Privatwirtschaft, im Forschungsbereich und im öffentlichen Dienst.
Trotz des eher theoretischen Charakters eines Physikstudiums haben Absolventen/innen allgemein gute Berufsaussichten. Im Studium hat man bewiesen, dass man komplexe Probleme lösen kann. Kenntnisse in Mathematik und EDV stellen einen weiteren Vorteil dar. Physiker/in finden Beschäftigungsmöglichkeiten in Laboren von Instituten sowie an Hochschulen oder auch in der freien Wirtschaft. Um einen reibungslosen Berufseinstieg zu gewährleisten, sollte man nach dem Bachelor in Physik auch ein Masterstudium in Betracht ziehen.
Mit dem physikalischen Fachwissen kann man in verschiedenen Berufsfeldern tätig werden. Neben naheliegenden Einsatzmöglichkeiten in Laboren von Instituten und Hochschulen bieten sich auch weitere Branchen aus der freien Wirtschaft an, wie z. B. die technische Industrie, Pharmazie, Chemie, Biologie, Informationstechnologie, Kommunikation sowie Finanz- und Bankwesen oder Unternehmensberatung.
Das Physikstudium ist durchaus anspruchsvoll und nicht für jeden geeignet. Wenn man jedoch erfolgreich das Studium abschließt, stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut. Als Absolvent/in eines Physikstudiums ist man ein gefragte/r Experte/in; nach einem Bachelorabschluss hat man die Möglichkeit sowohl ein Masterstudium und eine Promotion anzuschließen als auch direkt ins Berufsleben einzusteigen.
Als Physiker/in verfügt man über hohe Abstraktionsfähigkeit und ist daher dazu befähigt, verschiedene Probleme zu analysieren und sie in lösbare Einzelaufgaben aufzuteilen – mit dem Ziel praktische Lösungen zu finden. Für die berufliche Laufbahn stehen dir Forschungseinrichtungen genauso offen wie Industrieunternehmen oder wirtschaftliche Tätigkeitsfelder.