Wie wird man Ingenieur/in für Wasserwirtschaft?

Ingenieure/innen für Wasser­wirt­schaft erforschen und analy­sieren die Wasser­vor­kommen in Fluss- und Ver­sorgungs­gebieten, um deren optimale Nutzung ent­sprechend dem Angebot und Bedarfs zu planen. Sie sind ver­ant­wort­lich für Maß­nahmen zum Hoch­wasser- oder Küsten­schutz sowie für Projekte zur Sanie­rung von Gewässern, Böden, Fluss­regulie­rungen oder Gewässer­renatu­rierungen. Diese Experten/innen initi­ieren Projekte, beteiligen sich an Genehmi­gungs­ver­fahren und über­prüfen die Ein­haltung der wasser­recht­lichen Vor­schriften und Gesetze hin­sicht­lich Schad­stoff­gehalten oder Erosions­schutz.

 

Des Weiteren ent­werfen und bauen sie Anlagen im Zusammen­hang mit der Ressource Wasser wie z. B. Wasser­werke, Schleusen oder Bewäs­serungs­anlagen im land­wirt­schaft­lichen Bereich. Dabei führen sie Berech­nungen durch, erstellen Pläne sowie Zeichnungen und über­wachen den Bau­ablauf. Nach Fertig­stellung nehmen sie die Anlagen in Betrieb und stellen einen störungs­freien sowie wirt­schaft­lichen Betrieb sicher.

 

Zudem tragen Ingenieure/innen für Wasser­wirt­schaft auch Ver­ant­wortung für Instand­haltungs­maß­nahmen an den Wasser­bau­anlagen. Meere – Seen – Flüsse: Wasser­techno­logie ist ein wichtiger Aspekt unseres Lebens. Das Studium der Wasser­wirt­schaft lehrt nicht nur den Schutz natür­licher Wasser­vor­kommen bei gleich­zeitiger ökono­mischer Nutzung, sondern ermög­licht auch Ein­blicke in ver­schiedene Ein­satz­möglich­keiten des Wassers wie bei­spiels­weise Energie­gewinnung aus dem Element H₂O bis hin zur Rolle des Wassers in Frei­zeit­aktivi­täten, Land­bewässe­rung aber auch in der Schiff­fahrt.

 

Darüber hinaus werden ethische soziale Fragen diskutiert ebenso Umwelt­politik spielt eine große Rolle dieses Fach­bereichs. Der Erhalt natür­licher Gewässer steht dabei genauso auf dem Lehr­plan wie das Manage­ment eines nach­haltigen Kreis­laufs dieser kost­baren Ressource.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Wasserwirtschaft?

 

In der Regel dauert ein Bachelor­studium drei Jahre (sechs Semester). Nach Abschluss des Bachelors kann man ent­weder direkt in den Beruf ein­steigen oder sich mit einem Master­studium weiter­bilden. Das Master­studium Wasser­wirt­schaft dauert normaler­weise zwischen drei und vier Semestern und endet, abhängig von der Hoch­schule und dem Schwer­punkt, ent­weder mit dem Titel "Master of Engineering" oder "Master of Science".

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in für Wasserwirtschaft?

 

Um Wasserwirtschaft an einer Uni­versi­tät zu studieren, benötigt man ent­weder die all­gemeine Hoch­schul­reife oder die Fach­gebundene Hoch­schul­reife. Fach­hoch­schulen ver­langen mindestens die Fach­hoch­schul­reife. In der Regel gibt es keine Zulassung­sbeschrän­kungen für das Studium der Wasser­wirt­schaft an den meisten Uni­versi­täten.

 

Es ist wichtig, dass man Fächer wie Mathe­matik, Biologie, Physik, Chemie und Informatik mag. Außer­dem sind Kennt­nisse in Geo­grafie und Erd­kunde gefragt. Um das Studium erfolg­reich abzu­schließen und späteren beruf­lichen Heraus­forde­rungen gewach­sen zu sein, sollten Sie über analy­tisches Denken, technisches Ver­ständ­nis, räum­liches Vor­stellungs­ver­mögen sowie Organi­sations­talent, Kreati­vität und Ver­ant­wortungs­bewusst­sein ver­fügen. Interesse an Natur und Umwelt sind eben­falls gute Voraus­setzun­gen für ein Studium im Bereich der Wasser­wirt­schaft. Das Studium der Wasser­wirt­schaft ist äußerst viel­seitig, man erhält Ein­blicke in ver­schiedene Fach­bereiche. Im Bachelor­studium bereitet man sich ent­weder auf den zukünftigen Beruf oder ein weiter­führendes Master­studium vor. Die ersten Semester bein­halten größtenteils eine grund­legende Aus­bildung in Mathe­matik und Natur­wissen­schaften. In den sechs bis sieben Semestern bis zum Bachelor erwirbt man umfassendes Wissen in Fächern wie Physik, Mathe­matik, Ökologie, Hydro­logie und Geolo­gie. Auch Mechanik, Konstruk­tion sowie Abwasser- und Wasser­ver­sorgungs­techniken stehen auf dem Lehrplan.

 

Als angehender Ingenieur/in der Wasser­wirt­schaft muss man auch gesetz­liche Vor­schriften beachten. Daher gehören Umwelt­recht sowie Betriebs- und Volks­wirt­schafts­lehre zur Aus­bildung dazu. Praktika bieten die Möglich­keit erste Erfahrungen zu sammeln und theore­tisches Wissen praktisch anzu­wenden – etwa in einem Wasser­werk. Im anschließen­den Master­studium speziali­siert man sich inner­halb von drei bis vier Semestern auf ein bestimmtes Fach­gebiet wie Hydro­logie, Ressourcen­bewirt­schaftung oder Bio­techno­logie im Bereich der Wasser­bau- und Abfall­techno­logien.

 

Die Welt steht vor neuen Heraus­forderungen durch klima­tische Ver­änderun­gen sowie demo­grafische Ent­wick­lungen – daher sind Experten/innen im Bereich Wasser­ressourcen­manage­ment unver­zicht­bar geworden. Für einen Master­abschluss benötigt man einen Abschluss im Bereich Bau­ingenieur­wesen, Umwelt­ingenieur­wesen oder ver­wandter Diszi­plinen. Der Master Water Resources Manage­ment dauert normaler­weise zwischen drei und vier Semestern abhängig von Hoch­schule mit mög­lichen Abschlüssen als "Master of Engineering" oder "Master of Science".

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in für Wasserwirtschaft weiter?

 

Die Berufsaussichten für Absolventen/innen des Studien­gangs Wasser­wirt­schaft sind momen­tan äußerst viel­ver­sprechend. Neu­einsteiger/innen haben sehr gute Möglich­keiten, interes­sante Stellen mit attrak­tiven Gehalts­aus­sichten zu finden. Auch im Aus­land werden deutsche Experten/innen auf dem Gebiet der Wasser­wirt­schaft so stark nach­gefragt wie noch nie zuvor. Die Beschäftigungs­möglich­keiten in diesem Bereich sind äußerst viel­fältig und hängen davon ab, welchen Schwer­punkt die Absol­venten/innen während ihres Studiums gesetzt haben oder welche Neben­fächer sie gewählt haben.

 

Nach dem Bachelorabschluss können Absolventen/innen bei­spiels­weise in Behörden, Ver­einen oder Ver­bänden für Wasser- und Abwasser­wesen tätig werden, an Uni­versi­täten und Forschungs­ein­richtungen arbeiten oder auch in Ingenieur- und Architektur­büros sowie Umwelt­abtei­lungen von Industrie­unter­nehmen beschäftigt sein. Ein weiter­führendes Master­studium wird empfohlen, um das Fach­wissen auszu­bauen und die beruf­lichen Perspek­tiven zu erweitern.

 

Mit einem Masterabschluss bieten sich zahl­reiche Arbeits­möglich­keiten in Bereichen wie Abwasser­reinigung und -entsorgung, Pharma­industrie, Ent­wicklungs­hilfe sowie Forschung und Lehre an. Zudem besteht die Option, sich als Bau­sach­ver­ständige/r im Bereich der Wasser­bau­planung selbst­ständig zu machen.

 

Wasseringenieure/innen werden in ver­schiede­nen Branchen gesucht – sei es bei Kommunen oder großen Ver­sorgungs­unter­nehmen bis hin zur Umwelt­technik sowie planenden Ingenieur­büros. Absolventen/innen des Master­studiums Water­manage­ment können unter anderem Tätig­keits­bereiche wie Abfall­behand­lung/-ent­sorgung, Pharma­industrie, Instandhaltung von Wassersystemen, Entwicklungszusammenarbeit und Katas­trophen­hilfe, Berater­tätig­keit für staat­liche Organisa­tionen (GO) und Nicht­regierungs­organisa­tionen (NGO), sowie Forschung und Lehre ergreifen.