Wie wird man Ingenieur/in für Maschinenbau?

Als Maschinenbau­ingenieur/in arbeitet man in einem traditio­nellen Ingenieur­beruf. Das bedeutet, dass man sich inten­siv mit Planung, Konstruk­tion, Entwicklung und Fertigung beschäftigt. Insbe­sondere arbeiten Maschinen­bau­ingenieure/innen an Maschinen, Anlagen, Apparaten oder Teilen davon. Man ent­wickelt nicht nur einzelne technische Geräte, sondern auch komplette Produk­tions­anlagen. Dabei nutzt man spezielle Soft­ware­programme zur Zeichnung und Berechnung von Maschinen. Die herge­stellten Proto­typen basieren auf den Plänen. In diesem anspruchs­vollen Arbeits­umfeld behält man Aspekte wie Material­beschaffung und Her­stellungs­kosten im Blick.

 

Als Maschinenbauingenieur/in hat man sich während des Studiums bereits auf bestimmte Fach­bereiche speziali­siert. Dies können Teil­gebiete des Planungs- und Fertigungs­prozesses sein, wie zum Bei­spiel Ent­wicklung, Konstruk­tion, Design, Optimie­rung, Produk­tion, Ver­trieb oder eine spezi­fische Richtung inner­halb des Maschinen­baus selbst. Maschinen­bau­ingenieure/innen haben viel­fältige Ein­satz­möglich­keiten: Sie können in Unter­nehmen tätig sein, die ent­weder Maschinen bauen oder Anlagen produ­zieren sowie in anderen Industrie­bereichen wie der Fahr­zeug­industrie, Luft- und Raum­fahrt, Elektro- und Energie­technik oder Metall­ver­arbeitung. Zudem finden sich Stellen auch in Ingenieurs- oder Planungs­büros.

 

Um als Maschinenbau­ingenieur/in zu arbeiten, muss man ein ingenieu­rwissen­schaft­liches Studium absol­vieren. Die meisten Ingenieure/innen für Maschinen­bau haben den Abschluss in Maschinen­bau. Je höher Ihre Aus­bildung, desto umfang­reicher und spezi­fischer ist das Wissen und desto mehr Karriere­möglich­keiten hat man. Es besteht auch die Möglich­keit ein Studium im Bereich Material­wissen­schaften oder Mecha­tronik zu absol­vieren, bei dem man sich auf Maschinen­bau oder Teile davon konzen­triert.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in für Maschinenbau?

 

Der Bachelorabschluss bietet zwei Optionen: den Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder den Bachelor of Science (B.Sc.). Das Studium dauert in der Regel sechs bis sieben Semester und kann in ver­schiedenen Studien­formen absol­viert werden, wie zum Bei­spiel in Voll­zeit, im dualen Studium, im Fern­studium oder berufs­begleitend als Präsenz­studium.

 

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelors besteht die Möglich­keit, einen Masterabschluss zu erlangen. Hier­bei stehen eben­falls zwei Optionen zur Auswahl: der Master of Engineering (M.Eng.) oder der Master of Science (M.Sc.). Die Dauer des Masters variiert zwischen drei und sieben Semestern und es gibt auch hier wieder ver­schiedene Studien­formen zur Aus­wahl, darunter Voll­zeit-, duale-, Fern- oder berufs­begleitende Präsenz­studien­gänge.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in des Maschinenbaus?

 

Das Studienangebot im Bereich Maschinen­bau ist groß und bietet an einigen Hoch­schulen sogar die Möglich­keit eines dualen Studiums. Es gibt regional unter­schied­liche Schwer­punkte in den Studien­gängen. Dieser Bereich ist besonders für die­jenigen geeignet, die über sehr gute Mathe­matik- und Physik­kennt­nisse ver­fügen und ein logisches Denken sowie Interesse an natur­wissen­schaft­lichen Zusammen­hängen haben.

 

Um ein Maschinenbaustudium auf­nehmen zu können, muss man neben einer eventu­ellen NC-Hürde auch bestimmte Formali­täten erfüllen. Dazu gehören ent­weder eine all­gemeine Hoch­schul­reife (Abitur), Fach­hoch­schul­reife (Fach­abitur) oder eine als gleich­wertig aner­kannte Vor­bildung wie bei­spiels­weise eine abge­schlossene Aus­bildung mit Berufs­erfahrung oder ein Weiter­bildungs­abschluss wie der Staat­lich geprüfte Techniker/in. Möglicher­weise wird auch ein Vor­praktikum von mehreren Wochen ver­langt.

 

Für einen Masterstudiengang im Maschinen­bau ist ein abge­schlossenes Erst­studium in einem fach­lich ver­wandten Studien­gang (Bachelor oder gleich­wertig) Voraus­setzung.

 

Persönlich sollte man für das Maschinen­bau­studium folgende Voraus­setzungen mit­bringen: sehr gute Mathe­matik- und Physik­kennt­nisse, technisches Ver­ständ­nis, Diszi­plin und Ehrgeiz, gute Auf­fassungs­gabe, logisches Denken, gute PC-Kennt­nisse sowie Interesse an natur­wissen­schaft­lichen Zusammen­hängen. Die Zulassung zu einem Maschinen­bau­studium ist in der Regel relativ ein­fach. Viele Studien­gänge sind sogar zulassungs­frei und bei anderen liegt der Numerus Clausus (NC) nicht besonders hoch.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in für Maschinenbau?

 

Seitdem das Diplom durch das Bachelor- und Master­system ersetzt wurde, ist das Maschinen­bau­studium ins­gesamt praxis­orien­tierter geworden. Dennoch bleibt es an Uni­versi­täten theore­tischer und forschungs­orien­tierter, während Fach­hoch­schulen eine prak­tischer und anwendungs­bezogener Heran­gehens­weise haben. Unab­hängig von der Hoch­schule werden in den ersten vier Semestern des Bachelorstudiums die mathematisch-natur­wissen­schaft­lichen Grund­lagen gelehrt. Dies erfordert ein Ver­ständ­nis für Mathe­matik, Physik, Elektro­technik und Chemie – ohne diese Fächer wird kein angehender Ingenieur/in erfolg­reich sein können.

 

Nachdem diese Voraus­setzungen geschaffen wurden, kann man sich ab dem fünften bis siebten Semester auf spezifische Bereiche des Maschinen­baus konzen­trieren: Mechanik, Thermo­dynamik, Konstruk­tions­lehre sowie Werk­stoff- und Fertigungs­techniken werden behandelt. Auch betriebs­wirt­schaft­liche Aspekte spielen eine Rolle. Von Anfang an spielt der Computer eine wichtige Rolle im Studium – sei es beim Konstru­ieren mit CAD-Pro­grammen oder bei komplexen Simula­tionen zur Erstellung mathe­matischer Modelle. Hier­bei kombinieren sich technisches Know-how mit analy­tischen Fähig­keiten sowie kreati­vem Denken unter Berück­sichti­gung wirt­schaft­licher Gesichts­punkte.

 

Teamarbeit und Projektarbeit sind genauso wichtig wie die Vor- und Nach­bereitung des Studien­materials selbst. Der Arbeits­auf­wand im Maschinen­bau­studium ist hoch; Selbständig­keit wird gefordert und ständige Prüfungen und Kontrollen lassen keine Faul­heit zu. Dies sollte jedem bewusst sein, der das Studium beginnt.

 

Als Bachelorstudent/in nimmt man an Vor­lesungen, Seminaren und praktischen Übungen teil, die als Module organi­siert sind. Einige dieser Module sind Pflicht­ver­anstal­tungen und müssen absolviert werden. Zusätz­lich beteiligen sich Maschinen­bau­studenten/innen an Projek­ten und nehmen an Exkur­sionen wie Fach­messen teil. Betriebs­praktika werden während vor­lesungs­freien Zeiten oder vor dem Studien­beginn absol­viert – ins­besondere ein ganzes Praxis­semester ist oft fester Bestand­teil des Studien­gangs in Fach­hoch­schulen. Dabei geht es darum, das erlernte Wissen in einem Unter­nehmen oder einer anderen berufs­prakti­schen Ein­richtung umzu­setzen. Das Praxis­semester kann auch im Aus­land statt­finden, je nach Uni­versi­tät.

 

Um das Studium abzuschließen, muss eine Bachelorthesis ver­fasst werden; je nach Prüfungs­ordnung kann auch eine münd­liche Prüfung erforder­lich sein. Im weiter­führenden Master­studium wird die Wissens­ver­mittlung intensi­viert und man taucht tiefer in speziali­sierte Bereiche des Maschinen­baus ein – diese Speziali­sierung hängt von der gewählten Hoch­schule ab: Anlagen­bau, Fertigungs­technik, Kraft­fahr­zeug­technik, Mecha­tronik sowie Umwel­ttechnik gehören zu den bekann­testen Ver­tiefungs­richtun­gen im Maschinen­bau.

 

Mit einem Masterabschluss im Maschinen­bau kann man das Fach­wissen ver­tiefen und sich für leitende Positio­nen, wissen­schaft­liche oder forschungs­orien­tierte Tätig­keiten qualifi­zieren. Der Master­studien­gang dauert in der Regel drei bis vier Semester. Die ersten Semester sind der Lehre gewidmet und das letzte dient der Anferti­gung einer umfang­reicheren Masterthesis im Ver­gleich zur Bachelor­arbeit.

 

Ähnlich wie im Bachelorstudium gibt es auch im Master ver­schiedene Speziali­sierungs­möglich­keiten, zwischen denen man wählen kann – dies ermög­licht, die Interessen gezielt zu ver­tiefen. Neben speziali­sierten Modulen bein­halten die meisten Maschinen­bau-Master­studien­gänge auch all­gemeine Module wie höhere Mathe­matik, höhere technische Mechanik sowie Management­kompetenz. Nach erfolg­reichem Abschluss des Masters ist man optimal für den Berufs­ein­stieg vorbe­reitet; alter­nativ besteht auch die Möglich­keit einer Promo­tion für eine Karriere in Forschung und Wissen­schaft.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in für Maschinenbau weiter?

 

Die Berufsmöglichkeiten für Maschinen­bau­ingenieure/innen sind äußerst viel­fältig und praxis­orientiert. Über­all dort, wo Maschinen und technische Anlagen geplant, konstru­iert, produ­ziert, betrieben und gewartet werden, werden sie gebraucht. In erster Linie arbeiten Maschinen­bau­ingenieure/innen in Unter­nehmen der Maschinen- und Anlagen­bau sowie des Elektro­maschinen- und Fahr­zeug­baus. Aber auch Energie­ver­sorgungs­unter­nehmen, Her­steller von Mess-, Steuerungs- und Regelungs­technik oder Medizin­technik bieten weitere interes­sante Ein­satz­möglich­keiten. Oft haben auch Ingenieure/innen der Ver­fahrens­technik ein Maschinen­bau Studium abge­schlossen und können somit in ähn­lichen Bereichen tätig sein. Neben Industrie­unter­nehmen kommen auch Ingenieur- und Sach­ver­ständigen­büros, Wirt­schafts­ver­bände, der öffent­liche Dienst oder technische Über­wachungs­vereine als poten­zielle Arbeit­geber/innen infrage.

 

Als Maschinenbauingenieur/in arbeitet man in ver­schiedenen betrieb­lichen Funktions- und Auf­gaben­bereichen. Dazu gehören unter anderem die Arbeits­vor­bereitung, Fertigungs­planung und -steuerung, Konstruk­tion, Kunden­dienst, Logistik, Manage­ment, Produktion, Quali­täts­manage­ment und Instand­haltung. Man ist also in vielen unter­schied­lichen Bereichen tätig und kann die Fähig­keiten viel­seitig ein­setzen. Darüber hinaus können sich die Auf­gaben auch auf Bereiche wie Aus- und Weiter­bildung, Ein­kauf, Forschung und Ent­wicklung, Lager­wirt­schaft, Material­wirt­schaft, Ver­sand sowie Ver­trieb und Ver­kauf erstrecken.

 

Als Maschinenbauingenieur/in hat man somit zahl­reiche Möglich­keiten, sich beruf­lich weiter­zuent­wickeln und in ver­schiedenen Branchen tätig zu sein. Mit dem Fach­wissen und den Fähig­keiten trägt man maßgeb­lich zur Ent­wicklung und Ver­besserung von Maschinen und technischen Anlagen bei.