Was machen Ingenieure/innen für Mechatronik?
Ingenieure/innen für Mechatronik sind verantwortlich für die Entwicklung und Konstruktion automatisierter Maschinen und Geräte, die aus mechanischen, elektronischen und informationstechnischen Komponenten bestehen. Sie arbeiten auch in der Organisation von Fertigung und Wartung mechatronischer Systeme sowie im Kundenservice und bei Anwendungsberatungen.
Mechatronikingenieure/innen entwickeln verschiedene Produkte wie Geräte, Fahrzeuge, Maschinen und Fertigungseinrichtungen. Diese umfassen Industrie- oder Serviceroboter sowie gleislose automatische Transporteinrichtungen. Alle diese Produkte haben gemeinsam, dass sie mechanische, elektrische und elektronische Komponenten enthalten. Diese Komponenten interagieren auf engstem Raum miteinander, durch Hardware- und Softwaresysteme. Die Integration dieser Komponenten erfordert eine ganzheitliche Betrachtungsweise seitens der Ingenieure/innen unter Einbeziehung von Nanotechnologie zur Entwicklung miniaturisierter Mechatroniksysteme wie Festplattenspeicher oder digitale Projektionsspeicher.
Die Additive Fertigung (3D-Druck) gewinnt ebenfalls an Bedeutung, insbesondere beim Prototypenbau oder bei Kleinserienproduktion. Mechatronikingenieure/innen definieren das Zusammenspiel zwischen mechanischen, elektronischen sowie automatisierten Informationsverarbeitungsgeräten bis hin zur Produktionsreife. Sie beteiligen sich außerdem an der Softwareentwicklung sowohl an deren Test als auch am Bauteilemanagement, indem sie Forschungsbereichen helfen bezüglich Auswahl des richtigen Materials, mitzuwirken und Entwicklungsprozesse zu unterstützen, Berichte über Tests erstellen und den Freigabeprozess von Bauteilen begleiten.
Ingenieure/innen der Mechatronik planen, organisieren und optimieren auch Arbeitsabläufe und überwachen die Fertigung, Montage und Inbetriebnahme automatisierter Produktions- und Fertigungsanlagen sowie vernetzter Produktionssysteme unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wie Kosten oder Zeitaufwand. Ihre Verantwortlichkeit kann von der Mitwirkung bei Projekten bis zur selbstständigen Planung und Durchführung umfassender Aufgaben in Konstruktion und Produktion reichen. Um den Anforderungen von Industrie 4.0 gerecht zu werden, müssen sie zudem in der Lage sein, Prozesse vom Beginn einer Produktidee bis hin zum Recycling zu begleiten.
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für Mechatronikingenieure/innen im Maschinenbau, in der Fahrzeugindustrie, in der Informationstechnik oder bei Herstellern medizintechnischer Geräte. Sie können dort Aufgabenbereiche wie Forschung und Entwicklung, Projektierung, Konstruktion und Simulation, Versuch und Erprobung, Produktion und Projektmanagement übernehmen. Sie arbeiten auch im Kundenservice als Anwendungsberater/innen und verkaufen mechatronische Produkte. Ingenieure/innen der Mechatronik finden ebenfalls Arbeit in wissenschaftlichen Einrichtungen, als Gutachter/innen, in Ingenieurbüros, öffentliche Dienststellen oder als freiberuflich tätige Ingenieure/innen.
Um diesen Karriereweg einzuschlagen ist ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Mechatronik Voraussetzung. Führungspositionen, spezialisierte Stellenangebote oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium. Anpassungsweiterbildung ist hilfreich, um das berufliche Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und sich neuen Entwicklungen anzupassen (z. B. im Bereich Mechatronik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Konstruktion, Projektmanagement). Es besteht auch die Möglichkeit, das Thema Künstliche Intelligenz in der Fertigung als wichtige Weiterbildungsmöglichkeit für Mechatronikingenieure/innen zu betrachten. Ebenso bietet die Einbindung intelligenter Werkstoffe in technische Anwendungen Weiterbildungsbedarf.