Was machen Ingenieure/innen für Umweltschutz und Umwelttechnik?

Ingenieure/innen, die auf den Bereich Umwelt­schutz und Umwelt­technik speziali­siert sind, haben die Auf­gabe, tech­nische Ver­fahren und Maß­nahmen zu planen, ent­wickeln und über­wachen. Ihr Ziel ist es, sowohl die Umwelt als auch den Menschen vor Schad­stoffen, Lärm und anderen nega­tiven Ein­flüssen zu schützen. Dabei geht es darum sicher­zustellen, dass keine nach­halti­gen Schäden an der Natur ent­stehen oder Ressour­cen erschöpft werden. Gleich­zeitig müssen sie jedoch auch sicher­stellen, dass Unter­nehmen wirt­schaft­lich konkur­renz­fähig bleiben – sowohl national als auch global. Die Ingenieure/innen finden Kompro­misse zwischen diesen beiden Zielen und sorgen dafür, dass gesetz­liche Regelun­gen einge­halten werden.

 

Zu ihren Aufgaben gehört es außer­dem poten­zielle oder bereits vor­handene Umwelt­schäden zu erkennen und zu bewerten sowie Methoden zur Vermei­dung oder Behebung von solchen Schäden auszu­wählen bzw. zu ent­wickeln. Dafür ent­werfen sie tech­nische Anlagen oder Appara­turen für ver­schie­dene Zwecke, wie bei­spiels­weise Gewässer­schutz oder Brand- und Explo­sions­schutz in Kraft­werken. Ein wich­tiger Aspekt ihrer Arbeit besteht darin, Schad­stoffe sowie Radio­aktivi­tät in der Luft, Klär­schlamm, Abfall- und Boden­substra­ten zu messen und zu analy­sieren. Dies erfolgt durch Messungen vor Ort oder durch Proben­ent­nahme, die im Labor unter­sucht werden. Somit können sie belas­tende Faktoren mini­mieren.

 

Sie arbeiten eben­falls bei Genehmi­gungs­ver­fahren mit, indem sie Prüf­auf­gaben für Behör­den oder Antrag­steller/innen über­nehmen, sie beraten Unter­nehmen bei­spiels­weise beim Umwelt­audit und implemen­tieren Umwelt­manage­ment­systeme. Des Weiteren führen Ingenieure/innen für Umwelt­schutz und Umwelt­technik auch Lebens­zyklus­analysen durch, um die Auswir­kungen eines Produkts auf die Umwelt von der Her­stellung bis zur Ent­sorgung zu unter­suchen.

 

Darüber hinaus werden diese Fach­kräfte in ver­schie­denen Bereichen einge­setzt wie in Konstruk­tions- und Ferti­gungs­abtei­lungen größerer Betriebe des Maschinen­baus, um sicher­zustellen, dass bei Ent­wick­lung und Ferti­gung von Anlagen umwelt­politi­sche Aspekte beachtet werden. Diese können sich zum Bei­spiel mit Abfall­ver­meidung und -entsorgung, Ressour­cenrück­gewinnung oder abgas­freien Produk­tions­prozessen befassen. Weitere Ein­satz­bereiche liegen im Bereich erneuer­bare Ener­gien oder energe­tischer Gebäude­optimie­rung.

 

Im öffentlichen Dienst sind sie tätig, wenn es darum geht, das Abfall­recht durch­zusetzen, Stellung­nahmen in bau­recht­lichen Geneh­migungs­ver­fahren abzu­geben oder Gewerbe­betriebe bezüg­lich der Abfall­behand­lung zu bera­ten. Zusätz­lich über­nehmen Sie land­schaft­liche Planungs­auf­gaben, wie z. B. Kompensa­tions­fläche projek­tieren, die Ein­griffe in Natur aus­gleichen sollen. Sollten sie Auf­gaben im Ver­bands- und Öffent­lich­keits­arbeiten haben, erstellen Sie Informa­tions­materia­lien und halten Vor­träge über Tech­niken zur Energie­ein­sparung sowie ökolo­gischen Produk­tions­techniken.

 

Um als Ingenieur/in für Umwelt­schutz und Umwelt­technik tätig zu sein, ist ein grund­ständi­ges Studium im Bereich der Umwelt­technik Voraus­setzung. Für Füh­rungs­positio­nen, speziali­sierte Auf­gaben­stellun­gen sowie Tätig­keiten in Wissen­schaft und For­schung wird meistens ein Master­studium ver­langt. Es gibt außer­dem die Mög­lich­keit, sich durch Anpas­sungs­weiter­bildung auf dem neues­ten Stand zu halten und das eigene Fach­wissen an neue Ent­wick­lungen anzu­passen. Die Digitali­sierung spielt dabei eine immer größere Rolle, z. B. bei Kreis­lauf-, Wasser- und Abwasser­wirt­schaft.